Flores und Komodo: Indonesiens paradiesische Inseln

Es gibt sie noch. Die unentdeckten Paradise in Asien, in denen Massentourismus ein Fremdwort ist, dafür Ursprünglichkeit und Tradition ständige Reisebegleiter sind. Die kleinen Sunda-Inseln östlich von Java sind ein solches Paradies! Allen voran die Inseln Flores und Komodo. Hier gibt es keine wilden Partys und keine überfüllten Strände. Hier gibt es Natur pur, und die ist einzigartig!
Flores, das „Kap der Blumen“
Flores ist die viertkleinste und westlichste der Sunda-Inseln. Von Bali aus ist man in etwa einer Flugstunde auf der Insel, auf der fast zwei Millionen Indonesier leben. Sie wohnen überwiegend in kleinen Dörfern, wo alte Traditionen und Handwerkskunst hochgehalten werden.
Religion spielt ebenfalls eine große Rolle auf Flores. Der Glaube an alte Naturgötter mischt sich mit dem Christentum, das seit der Kolonialisierung durch Portugal auf der Insel Einzug gehalten hat. An Erntedank beispielsweise feiert man zuerst einen katholischen Gottesdienst und versammelt sich dann auf den Dorfplätzen um Göttern und Ahnen Opfergaben zu bereiten.
Der Name „Flores“, den sich die Portugiesen für dieses Fleckchen Erde aussuchten, ist übrigens mehr als gerechtfertigt. Die Landschaft der Insel ist atemberaubend und die Vielfalt der Blumen und Blüten üppig und wildromantisch. Landwirtschaftlich wird neben dem bedeutendsten Nahrungsmittel Reis auch Mais, Kaffee, Kakao und Zuckerrohr angebaut.
Der magische Vulkan Kelimutu
Der Kelimutu („Kochender Berg“) ist ein rund 1.600 Meter hoher Vulkan. Der ganze Stolz der Inselbewohner liegt im Inselinneren nahe des Dorfes Moni und brach zuletzt im Jahr 1968 aus. Das Besondere am Kelimutu sind seine drei großen Kraterseen, die nicht nur drei unterschiedliche Farben haben, sondern diese von Zeit zu Zeit auch noch wechseln. Magisch!
Dem Glauben der Einheimischen nach sind die Kraterseen des Kelimutu Ruhestätte für die Seelen der Verstorbenen.
Junge und reine Seelen wohnen im Tiwu Nuwa Muri Koo Fai, dem See, der seine Farbe zwischen Türkis, Hellgrün und Dunkelblau ändert. Böse und sündige Seelen wohnen im Tiwu Ata Polo, dem See mit den Farben Rot und Braun. Im Tiwu Ata Mbupur ruhen alte Seelen. Die Farben wechseln zwischen Dunkelblau, Grün und Schwarz.
In Wahrheit verbergen sich hinter diesen Farbenspielen natürlich keine aufgebrachten Seelen, sondern schlichtweg gelöste Minerale. Ein Besuch des Kelimutu Vulkans hat aber dennoch etwas Mystisches an sich, ganz besonders, wenn man bereits zum Sonnenaufgang hierherkommt und den wunderbaren Ausblick genießt.
Das Reisfeld als Kunstwerk
Der Reisanbau ist in ganz Indonesien allgegenwärtig. So auch auf Flores. Das satte Grün der Reisfelder, die fleißige Bauern und die kräftigen Wasserbüffel in ihren Schlammlöchern sind fester Bestandteil der pittoresken Landschaft.
Einen wahrlich beeindruckenden Anblick bieten aber vor allem die Spinnennetz-Reisfelder in Cancar.
Diese Art des Anbaus ist einzigartig und nur auf Flores zu bewundern. Man sagt, vor langer Zeit wurden so die Reisfelder unter den Familien aufgeteilt. Erbteilung als praktisches Kunstwerk!
Die heißen Quellen von Soa
Heiße Quellen bei ohnehin schon heißen Temperaturen? Auf Flores gehört das dazu! Die brodelnden Quellen entspringen dem Vulkan Gunung Egon und rauschen als wilder Bach zu Tal. Dieser mündet in mehrere große Becken, die der perfekte Ort zum Entspannen und „Seele baumeln lassen“ sind.
Aber eigentlich geht es hier gar nicht um Entspannung, zumindest nicht vorrangig. Die Inselbewohner glauben nämlich an die heilende Wirkung des Wassers, denn das entspringt schließlich einem Vulkan. Und diese haben bekanntlich magische Kräfte!
Der Komodo-Nationalpark, ein Paradies für „Drachen“
Die Insel Komodo ist nur einen Katzensprung von Flores entfernt. Hier im Komodo-Nationalpark leben die Komodo-Warane, die „letzten Drachen dieser Erde“. Die über 4.000 Riesenechsen sind die Letzten ihrer Art, können sich aber zumindest auf diesem Fleckchen Erde ganz gut behaupten, da sie keine natürlichen Fressfeinde haben – dafür aber selbst ordentlich zubeißen können.
Die bis zu drei Meter langen und 80 Kilogramm schweren Tiere können sich auf gleich drei körpereigene Waffen verlassen: hochgiftiger Speichel, messerscharfe Zähne und effiziente Giftdrüsen. Da müssen auch schon mal Wildschweine oder Junghirsche daran glauben.
Wilderei und Ackerbau haben den natürlichen Lebensraum der imposanten, wenngleich nicht sonderlich ansehnlichen Tiere in den letzten Jahrzehnten konsequent vernichtet. Sie stehen daher auf der roten Liste der bedrohten Tierarten. Im Komodo-Nationalpark finden sie seit den 80er Jahren ein Schutzgebiet, das ihren Fortbestand innerhalb seiner Grenzen gewährleistet.
Pretty in Pink: Der „Pantai Merah“ Beach
Eine einsame Bucht, kristallklares Wasser und pinkfarbener Sandstrand soweit das Auge reicht. Ja, richtig gelesen! Wenn die Sonne auf die Sandkörner strahlt, dann schimmern sie rosafarben – oder besser gesagt: die Rückstände der rosa Orgelpfeifen-Korallen schimmern und geben dem Strand seine außergewöhnliche Farbe. Damit ist er einer von nur sieben Stränden weltweit, die diese außergewöhnliche Farbe aufweisen. Der „Pink Beach“, wie er gemeinhin genannt wird, ist aber mehr als ein wahrgewordener Mädchentraum.
Er ist auch ein Schnorchelparadies. Eine unberührte Wasserwelt mit diversen Meeresbewohnern lädt dazu ein, entdeckt zu werden. Bunte Fische und Korallengärten lassen die Herzen von Schnorchlern höher schlagen. So lohnt sich der Besuch dieses einzigartigen Strandes gleich doppelt – über und unter Wasser!
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